Vor 1945 zählte Korntal nur wenige Katholiken. Diese waren zumeist bei der damaligen Reichsbahn beschäftigt, wohnten in Bahnhofsnähe und konnten so leicht nach Stuttgart-Zuffenhausen zur dortigen katholischen Gemeinde gelangen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kamen mit dem großen Flüchtlingsstrom Heimatlose, Vertriebene und Flüchtlinge in das Gebiet entlang der Bahnlinie Stuttgart- Leonberg.
Die Betreuung der neu zugewanderten Katholiken wurde für die Muttergemeinde in Zuffenhausen immer aufwändiger, sodass der Bischof von Rottenburg Pfarrer Franz Frömel 1948 um Heimatlosen-Seelsorger nach Korntal berief. Die Sonntagsmesse und auch Erstkommunionen durften im Kleinen und Großen Saal der Korntaler Brüdergemeinde gefeiert werden. Es war ein besonderer Verdienst vom damaligen Vorsteher der Brüdergemeinde, Wilhelm Götz, dass diese Gastlichkeit ermöglicht wurde.
Mit der Seelsorgestelle Korntal war die Betreuung der Flüchtlinge im benachbarten Münchingen verbunden. Der Weg dort hinüber sechs Kilometer Landstraße wurde anfangs zu Fuß bewältigt.
Die Notwendigkeit einer katholischen Kirche in Korntal wurde immer dringender. Die bischöfliche Genehmigung für den Kirchenbau traf im Mai 1950 ein. Für die Kirche wurde das Baugrundstück an der Ecke der damaligen Carl-Peters-Straße und Solitude-Allee ausgewählt. Verkäuferin des Grundstücks war die Evangelische Brüdergemeinde Korntal. Weihnachten 1952 wurde das heilige Messopfer zum ersten Mal in der neuen Kirche des Architekten Albrecht Hänle aus Schwäbisch Gmünd gefeiert. Nach zweijähriger Bautätigkeit weihte Missionsbischof Edgar Häring am 18. Juli 1954 die Kirche St. Johannes Evangelist.
Zum 1. April 1956 wurde St. Johannes, Korntal (mit Münchingen ) zunächst selbstständige Pfarrverweserei und 1959 selbstständige Pfarrei. 1970 wurde St. Josef, Münchingen mit Hemmingen eigenständige Pfarrei.
Auf bischöflichen Beschluss wurden 2003 die katholischen Kirchengemeinden von Korntal, Möglingen, Münchingen mit Hemmingen und Schwieberdingen zur Seelsorgeeinheit Strohgäu zusammengefasst. Damit verbunden ist der Dienstsitz des leitenden Pfarrers in Münchingen. Die Pensionierung von Pfarrer Rager ermöglichte damit den lang gehegten Wunsch, ein Gemeindezentrum direkt neben der Kirche in der Lembergstraße zu errichten. Am 16. Dezember 2017 wurde dieses neue Gemeindezentrum eröffnet und mit Leben gefüllt.